Die Ge­schichte der Helenen­quelle

Über 100 Jahre Erfahrung

Die Geschichte der Stadt Bad Wildungen reicht belegbar bis in das Jahr 800 zurück: die erste urkundliche Erwähnung als „Villa vildungen“. Etwa 400 Jahre später wurde hoch über der Wilde eine Burg errichtet, die sich 40 Jahre später zusammen mit weiteren Dörfern und Weilern zur Stadt Nieder-Wildungen zusammenschloß. Mit dem Beginn der Neuzeit und der Entdeckung weiterer Quellen in der Umgebung der Stadt reisten die ersten Kurgäste in das Waldecker Land.

In den folgenden Jahrhunderten intensivierten sich die Bemühungen um neue Kurgäste. Dennoch kam der Wildunger Kurbetrieb im Jahr 1841 auf seinen ersten Tiefpunkt mit insgesamt nur 15 Kurgästen. Doch durch die Gründung der „Wildunger Mineralquellen-Aktiengesellschaft“ und die Entdeckung der dritten Quelle, der Königsquelle, durch Dr. Carl Rörig im Jahr 1869 wurde der Aufschwung eingeleitet. Beflügelt wurde die Entwicklung durch die Eröffnung der Bahnlinie Wabern-Nieder-Wildungen und den Anschluss an die Main-Weser-Bahn – auf diese Weise konnte die Gästezahl kontinuierlich steigen. Bis zum Ersten Weltkrieg erreichten in den darauf folgenden Jahren bis zu 15.000 Gäste die Kurstadt. Die Geschichte der Zeiss Sanatorien wurde durch den Jahrhundertwechsel eingeleitet:
Alles begann 1907 mit dem Kauf eines Grundstückes im nordhessischen Wenzigerode sowie einer neuartigen Idee von Carl Zeiss, dem Gründer des Familienunternehmens. Das Grundstück wurde 1908 zur Gründung des familiengeführten „Erholungsheims Ebersberg“ genutzt.

Die Entstehung der heutigen drei Einrichtungen der Zeiss Sanatorien reicht in das Jahr 1915 zurück, als die damalige Villa Gertrud im Bad Wildunger Ortsteil Reinhardshausen gekauft und zur Tochteranstalt Reinhardsquelle ausgebaut wurde. Mit der Übernahme des Hotels „Helenenquelle“ 1918 in Bad Wildungen sowie dem Umbau zum Sanatorium wurde Dr. Ludwig Zeiss Leiter der neuen Einrichtung. 20 Jahre später entwickelte er die bekannte „Zeiss'sche Schlinge“, mit der Harnleitersteine ohne Operation entfernt werden konnten.

Die Zeiss Sanatorien blicken mittlerweile auf über 100 Jahre Erfahrung zurück, die vor allem auch in der medizinischen Kompetenz sowie den Angeboten der Kliniken zum Tragen kommt. Doch trotz dieser langen Tradition wurde das Gesundheitskonzept der Einrichtungen kontinuierlich weiterentwickelt und den gesundheitlichen Entwicklungen der Gesellschaft stetig angepasst.

Geschichte ab 1950

Nachdem im Jahr 1942 Carl Zeiss, der Gründer der Zeiss Sanatorien, verstorben ist, übernahm sein Sohn Karl-Ludwig Zeiss die Unternehmensführung. Acht Jahre später veräußerte die Familie Zeiss das Haus Ebersberg in Wenzigerode. Dieses Kulturdenkmal im Jugendstil wurde aufwendig restauriert und bietet heute ausreichend Platz für Seminarveranstaltungen.

In den 70er-Jahren startete der Ausbau der zwei Bad Wildunger Kureinrichtungen Helenen- und Reinhardsquelle. Ab diesem Zeitpunkt wurde viel in den Tourismus und die Altstadt von Bad Wildungen investiert. Alles wurde für einen reibungslosen Kurbetrieb in Bad Wildungen vorbereitet. Karl-Ludwig Zeiss gab die Geschäftsführung des Familienunternehmens im Jahr 1989 an seinen Neffen Norbert Zeiss ab. Im Folgejahr gab es erstmalig einen Kurdirektor, der unter anderem auch für den Kurbetrieb der Helenenquelle zuständig war.

1995 traf die Helenenquelle ein leichter Schicksalsschlag – die Bahnstrecke von Bad Wildungen nach Korbach wurde geschlossen, und somit fehlte zahlreichen Kurgästen eine wichtige Verbindungsstrecke zum Gesundheitszentrum Helenenquelle. Ein Jahr später begann dann für alle Kurhäuser in Bad Wildungen eine große Krise: Es gab aufgrund neuer Reformen im Gesundheitswesen massive Einbrüche bei der Belegung der Kliniken. Vom Schock erholt, wurde 1998 die Kurparkverbindung zwischen Bad Wildungen und Reinhardshausen zu „Europas größtem Kurpark“ ernannt. Als Ausrichter der Landesgartenschau im Jahr 2006 ist die Stadt Bad Wildungen mit dem damals entstandenen Landesgartenschaugelände, seinen zahlreichen Heilquellen und den zusätzlichen Angeboten für Kuraufenthalte immer attraktiver für ihre  Gäste und Besucher geworden. Damals wie heute profitiert der Gesundheitsbetrieb in der Badestadt von seiner zentralen Lage in der Mitte Deutschlands – gut erreichbar mit Auto, Bahn und Bus.
2013 eröffneten die Zeiss Sanatorien in der Villa Concordia das Juli-INSTITUT – ein Institut für integrative Medizin – in direkter Nachbarschaft zum Gesundheitszentrum Helenenquelle. Die medizinische Kompetenz und Erfahrung der Ärzte und Therapeuten kann hier im Rahmen von Screeningwochen in Anspruch genommen werden.

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