Nationalpark Kellerwald-Edersee

Sehenswertes in Bad Wildungen & NordHessen

Das Gebiet Nordhessen ist eine attraktive Region für Naturliebhaber und Outdoorsportler. Ob Wandern, Radfahren, Spazieren oder einfach nur die Natur genießen – Nordhessen hat eine vielseitige Breite an Ausflugsmöglichkeiten. Darunter zählt auch der Nationalpark Kellerwald-Edersee, der auf einer Gesamtfläche von 5.738 Hektar den letzten großen Buchenwald Mitteleuropas schützt. Im Jahr 2011 wurde der Nationalpark neben vier weiteren Buchenschutzgebieten zum UNESCO-Weltnaturerbe erklärt. Seine Hainsimsen-Buchenwälder der unteren Bergstufe zählen in dieser Größe sowie Unzerschnittenheit und Naturnähe zu den letzten in Mitteleuropa. Charakteristisch für diese Wälder sind ein überdurchschnittlich hoher Altholzanteil, Urwaldreste, reine Quellen und Bäche sowie typische Vogel- und Fledermauslebensgemeinschaften. Diese Faktoren belegen die Bedeutung und Qualifikation des Nationalparks zum Weltnaturerbe, der sich dadurch im weltweiten Vergleich auf der gleichen Stufe wie der Grand Canyon in den USA oder das Great Barrier Reef in Australien befindet. Zu den Aufgaben des Nationalparks zählt es, Erholung und Bildung in der Natur zu ermöglichen. Unter dem Motto „Wildnis erleben, mit allen Sinnen“ können Besucher auf verschiedenen Erlebnispfaden das Buchenmeer erleben und in die Faszination der Natur eintauchen.

Die Geschichte

Die flächendeckende Wiederbewaldung Mittel- und Westeuropas begann mit dem Ende der letzten Eiszeit. Vor etwa 7.000 Jahren gelangten Buchen in das Gebiet des Kellerwaldes, jedoch wurden sie erst 4.000 Jahre später während der Bronze- und Eisenzeit prägend für die Landschaft. Als Zeugen der nacheiszeitlichen Waldentwicklung dienen die Lindenschlucht- sowie die Eichenwälder der Region, wohingegen Quellen und Felsen von der Eiszeit weitestgehend unbeeinflusst blieben.

Früh- und Hochmittelalter waren größtenteils geprägt von einem hohen Maß an Waldverdrängung. Der heutige Nationalpark war von dieser Entwicklung jedoch nicht betroffen und blieb überwiegend Wald. Daher gibt es im Gebiet des Parks derzeit Buchen im Alter von 160 Jahren, an den Edersteilhängen sogar im Alter von 260 Jahren. So existieren diese Naturwälder vermutlich bereits, als sich die ersten Ackerbauern im Bad Wildunger und Edertaler Raum ansiedelten. Sie werden heutzutage als Ausbreitungszentren für eine neue Wildnis bezeichnet, da nur dort besondere Urwaldarten überleben konnten. Doch auch für wander- und erlebnisfreudige Personen hat der Nationalpark einiges zu bieten: urige Wälder auf Bergkuppen oder Schluchten sowie schmale Pfade über Stock und Stein.

Nach dem Zweiten Weltkrieg galt das Gebiet des heutigen Nationalparks als Region für die hessische Staatsjagd und wurde ab 1963 als Wildschutzgebiet bezeichnet. Im Jahr 1990 wurde diese Bestimmung jedoch geändert, und bereits 1998 wurde das Gebiet nach europäischem Naturschutzrecht für das ökologische Netzwerk Natura 2000 gemeldet. Die Buchenwälder südlich des Edersees gelten seit Januar 2004 als Nationalpark.

Die Wälder des Nationalparks Kellerwald-Edersee bieten das ganze Jahr über besondere Naturerlebnisse. Vor allem im Herbst gibt es farbenfrohe Wälder und Tiere zu beobachten, die sich auf die anstehende Winterzeit vorbereiten. Ob Rot- und Rehwild, Schwarzstorche, Spechte oder Wildkatzen und Wildschweine – zahlreiche Tierarten beleben die Wälder und werden von seltenen Käfern und Pilzen ergänzt.

Die facettenreichen Wege durch den Nationalpark führen vorbei an attraktiven Plätzen der Natur wie klaren Quellen, stillen Wiesentälern sowie steilen Hängen und hin zu interessanten Aussichtspunkten. Ein 68 Kilometer langer Steig stellt wohl den Königsweg aller Wanderwege der Buchenwälder dar, doch die verschiedenen Seiten des Kellerwaldes und der Region können auch auf zahlreichen weiteren Rundwanderwegen erkundet werden.

Um das Wesen der Natur nicht zu stören, wird im Nationalpark weitestgehend auf Informationselemente verzichtet. Der Park lässt sich daher über markierte Wege auf eigene Faust entdecken. Für geführte Wanderungen innerhalb der Parks stehen Gästen Nationalpark-Ranger zur Verfügung, die das ganze Jahr über fachkundige und erlebnisreiche Führungen anbieten und ihnen spannende Highlights aufzeigen. Insgesamt gibt es 20 Rundwanderwege, die von 13 Parkplätzen aus innerhalb eines halben Tages bewältigt werden können. Jeder Wanderstrecke ist ein Tier- oder Pflanzensymbol zugeordnet, sodass die Orientierung innerhalb des Nationalparks gewährleistet werden kann. Entlang einiger Routen werden Naturliebhabern viele weitere Informationen zum Natur- und Tierreich des Kellerwaldes zur Verfügung gestellt.

Neben der Erkundung zu Fuß ist es jedoch auch möglich, den Nationalpark Kellerwald-Edersee mit dem Fahrrad zu entdecken. Dies ermöglichen ausgewiesene und mit einem Fahrradsymbol markierte Wege, die Freizeitsportler durch den Park führen. Beim NationalparkZentrum sowie bei weiteren Partnern können ebenfalls sogenannte E-Bikes ausgeliehen werden.


Weitere Informationen erhalten Gäste bei der Edersee Touristik im Edertal oder unter www.edersee.com.

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