Viele kleine Glücksmomente

Heute berichtet uns Brigitte Schaff über Ihre vielen kleinen Glücksmomente während ihrem Aufenthalt im Gesundheitszentrum Helenenquelle. Sie nimmt uns mit auf ihrer Erkundungstour in und um Bad Wildungen:

In einem Prospekt für Busreisen sah ich ein preiswertes Angebot: Kururlaub in Bad Wildungen in der letzten Januarwoche. Warum sich nicht mal verwöhnen lassen und etwas Gutes für die Gesundheit tun? Ich meldete mich an.

Am Sonntag hatte ich das Glück an einer Bustour „Fahrt ins Blaue“ teilnehmen zu können. Leider herrschte dichter Neben, sodass wir nicht viel von dem, worauf der Busfahrer uns aufmerksam machte, sehen konnten: der Kurpark in Bad Wildungen, der Kellerwald, die bewaldeten Hügel, der Wasserscheiden von Wilde, Efze, Fulda und die verschiedenen Landschaften. Homberg mit dem ältesten Gasthaus Hessens und Melsungen mit der Brücke der Bartenwetzer konnten wir zu Fuß besichtigen. Hohe Fachwerkhäuser mit fünf Etagen nebeneinanderstehend – so etwas hatte ich noch nie gesehen. Wahrscheinlich sah die Stadt Kassel vor der Bombardierung auch so aus. Von einer uneinnehmbaren Burg wurde erzählt, die wir schemenhaft sahen, dass sie doch von den Besitzern aufgegeben wurde, weil eine Magd beim Wasserschöpfen in den Brunnen gefallen war und das Wasser verdarb. Solche und ähnliche Geschichten hörten wir. Schließlich sammelten hier die Brüder Grimm ihre Märchen.

In der flachen, fruchtbaren Landschaft bei Wabern wurden Kohl und Zuckerrüben angebaut. Als der Bus den Ort durchquerte, sah ich auf einer hohen steinernen Säule ein Denkmal: eine große helle Rübe mit vielen grünen Blättern. Kein Mensch, der sich verdient gemacht hat durch Kriege und Eroberungen, keine Heiligen, Dichter, Künstler, Erfinder, Wohltäter oder sonstige herausragende Persönlichkeit wurde auf einem Sockel präsentiert. Nein, einer Zuckerrübe galt die Verehrung und Dankbarkeit. Sie brachte durch Arbeit und Wohlstand nach Wabern. Dieses Denkmal faszinierte mich: kein Mensch wurde geehrt, sondern eine einfache Zuckerrübe sorgte für das Glück der Menschen!

In den folgenden Tagen nahm ich an einer Wanderung teil, die vom Haus angeboten wurde. Ich besuchte mehrmals den Kurpark, das Kurhaus, trank das Quellwasser, schaute mir die Ausstellungen an, schlenderte über die Brunnenallee mit den schloss ähnlichen Villen. Ich sah einen Bunker, der wie ein steinernes Stadttor gebaut war, flanierte die Altstadt mit seinen netten Geschäften und Cafés, die sich auf einem Hügel befand. Außerdem besuchte ich das Heimatmuseum, den Judenfriedhof am Weinberg und das Schloss Friedrichstein. Dort konnte ich ein köstliches Stück Torte genießen und hatte anschließend alleine eine Führung durch das Schloss. Auch in die Stadt Fritzlar bin ich gefahren und konnte trotz des schlechten Wetters viel unternehmen, um Bad Wildungen und diese Gegend kennenzulernen.

Der Aufenthalt in der Helenenquelle hat mir sehr gut gefallen. Die anderen Gäste waren genau wie ich im Verwöhn-Urlaub. Krankheit ist hier kein Thema gewesen – wir wollten unserer Gesundheit etwas Gutes tun. Ich übernachtete in einem schönen Komfort-Zimmer, genoss die zahlreichen Anwendungen. Alle Mitarbeiter waren sehr freundlich und die Verpflegung war ausgezeichnet. Obwohl 200 Gäste zu versorgen waren, habe ich noch nie so ein hervorragendes, vielseitiges Buffet erlebt. Es gab sogar ein afrikanisches Themen-Buffet. Allein für das Essen lohnt es sich wieder zu kommen.

Zurzeit werden auf unserem Wochenmarkt Mai-Rüben angeboten, rund und weiß mit vielen grünen Blättern – an was mich das wohl erinnert? Auf der Welt werden im Moment berühmte Männer vom ihrem Sockel gestoßen, weil ihnen schlimme Verbrechen vorgeworfen werden. Da sehe ich die Zuckerrübe als Denkmal vor mir und denke an die schöne Woche in Bad Wildungen zurück. So reihen sich viele kleine Glücksmomente und schöne, interessante Erlebnisse aneinander wie eine Perlenkette. Diese Woche im Gesundheitszentrum Helenenquelle werde ich immer in guter, lebhafter Erinnerung behalten.

Brigitte Schaff aus Ratingen

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