Zufall oder Bestimmung?

„Wollen wir mal zusammen einen Kururlaub machen und zwei gemeinsame Wochen genießen? Wir sehen und doch immer nur kurz bei einem gegenseitigen Besuch in Büchen oder Husum.“

So begann das Gespräch zwischen meiner Schwester und meinem Schwager im Juni 2016. Gesagt, getan, aber wohin? Wir wälzten den Katalog unseres Reiseveranstalters. Die Helenenquelle in Bad Wildungen sagte uns sofort zu und wir buchten unseren ersten Kururlaub. Mir stellte sich die spannende Frage: „Was erwartet mich bei einer Kur? Wie ist der Ablauf? Welche Menschen werde ich treffen?“ Neugierig und glücklich zugleich freute ich mich auf 14 Tage mit Irma und Egon. Die Busfahrt verlief reibungslos. Der Empfang in der Helenenquelle war herzlich und sehr freundlich. Außerdem wurden wir bestens informiert. Ich bezog das Einzelzimmer 116. Einzelzimmer ohne Aufschlag, wo findet man das heute noch. Die Ärzte, Therapeuten, der gesamte Service – alles ist spitzenmäßig. Und das Essen, zu gut. Man muss sich bremsen, um nicht in die Breite zu gehen. Nach oben wäre bei mir nicht schlimm, aber das nur nebenbei. Ich erhielt meinen Behandlungsplan, der neben weiteren zahlreichen Anwendungen Wassergymnastik für mich vorgesehen hat. Da ich von der Nordseeküste komme, wind- und sturmfest bin und immer forschen Schrittes voran, dachte ich mir, so geht es auch im Wasser. Leider muss ich jedoch sagen, dass ich trotz der Nordsee vor der Tür, eine sehr schlechte Schwimmerin bin.

Unsere Therapeutin, die nette Frau Benfer, gab uns Anweisungen: „So meine Freunde, es geht noch ein bisschen schneller. Und jetzt hopp, hopp. Vorwärts, seitwärts und rückwärts.“ Wie bereits erwähnt, ich als Küstenmensch mit großen, forschen Schritten, auch im Rückwärtsgang, verlor den Halt unter den Füßen und Flopp: Ich rutschte aus. Doch da begegnete ich meinem großen Glück: Ich fiel einem starken, jungen Mann namens Alexander in die Arme. Ich bedankte mich bei meinem Retter in der Not. „Wollen wir zwischen den Anwendungen einen Kaffee trinken? Ich würde mich freuen!“ Wir trafen uns einige Male und stellten fest, dass wir sehr viele gemeinsame Interessen teilten. Wir liebten beide die Jagd, Hunde, die Natur und Autos. Bei unserem Abschied tauschten wir Adressen aus. „Wer weiß, vielleicht hören oder sehen wir voneinander.“

Und wir hörten voneinander. Ich habe einen wunderbaren, wertvollen Menschen kennen und schätzen gelernt und kurze Zeit danach auch seine Eltern. Wir besuchen und gegenseitig – Werleshausen – Husum – Föhr. Wir schreiben uns, schicken uns Päckchen und telefonieren regelmäßig. Ich kann mit Stolz sagen: „Meine besten Freunde sind Alexander, Werni und Rolf, auch Dackel Vico gehört dazu.“ Manchmal frage ich mich, ob mein „Ausrutscher“ Zufall oder Bestimmung war. Bin ich vielleicht nicht ohne Grund bei der Wassergymnastik einem symphytischen Mann in die Arme gefallen? Egal, ob Zufall oder Bestimmung – Ich bin dankbar und glücklich, in Alexander einen ganz besonderen Freund gefunden zu haben. Ich fühle mich als Glückskind.

Bisher war ich acht Mal in der Helenenquelle und auch in Zukunft werde ich dieses erstklassige Haus mit den stets freundlichen Gesichtern des gesamten Teams wählen. Dafür ein dickes Dankeschön. Und auch das ist für mich Glück!

Inge Slopianka aus Husum

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