Kollegen werden zur Familie

Es gibt viele tolle Begegnungen mit Gästen in der Helenenquelle, an die ich mich gerne erinnere. Dasselbe große Glück sind auch meine Kollegen. Es ist viel wert und trägt ungemein zum Wohlbefinden bei, wenn man gerne zur Arbeit geht und dort Menschen trifft, mit denen man sich versteht und gerne zusammen arbeitet. Natürlich gibt es, wie in jeder Familie, auch mal Unstimmigkeiten. Doch wir machen ebenso unsere Späße, lachen viel, gehen auch mal nach Feierabend ins Kino oder zusammen essen. Und so sind im Laufe der Jahre auch Freundschaften entstanden, die ich nicht missen möchte. Eine Geschichte ist mir dabei besonders im Gedächtnis geblieben:

Einmal ging es meinem Sohn, er war damals 5 Jahre alt, wirklich nicht gut. Er hat über Bauchschmerzen geklagt und weinte ganz fürchterlich. Und wie es nicht anders sein sollte, war es Samstagnachmittag. Das heißt ich konnte nicht mal eben zum Kinderarzt fahren. Ich habe daher alles mir zu Hause vorrätige versucht, damit die Bauchschmerzen besser wurden: Wärmflasche, Tee, Globuli – nichts half. Er weinte immer mehr. Ich wurde immer verzweifelter. Es blieb mir nichts anderes übrig, wir mussten nach Kassel ins Krankenhaus fahren. Allerdings war mein Mann über das Wochenende verreist und hatte unser Auto dabei. So versuchte ich meine Eltern zu erreichen, die nicht weit weg wohnen. Aber auch die konnte ich nicht ans Telefon bekommen. Wenn so etwas im Fernsehen passiert, würde ich sagen, so viele unglückliche Zufälle gibt es doch gar nicht. Doch es gibt sie! In meiner Not rief ich meine Kollegin an und schilderte ihr meine Lage. Sie hat nicht eine Sekunde gezögert und hat mich und meinen Sohn nach Kassel gebracht, war die ganze Zeit mit dort und hat mit uns gewartet. Ich war in diesem Moment so erleichtert und glücklich, dass sie mir geholfen hat und einfach da war. Mein Sohn musste noch ein paar Tage im Krankenhaus bleiben und Dank ihrer Voraussicht hatte ich auch eine Zahnbürste und Wechselsachen dabei. Sie riet mir nämlich noch am Telefon ein paar Sachen einzupacken und mitzunehmen.

Es sind manchmal die kleinen Dinge im Leben, die glücklich machen. Und wenn es nur ein paar beruhigende Worte sind und die Gewissheit, es fängt dich jemand auf, wenn du mal nicht so stark sein kannst. Nicht allein zu sein – das ist Glück!

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