Inneres und äußeres Glück

Wenn wir das innere Glück als das Hauptziel in unserem Leben begriffen haben, können wir auch den richtigen Weg zum Glück erkennen. Wir können unseren persönlichen Glücksweg entwickeln. Auch wenn jeder Mensch seinen persönlichen Glücksweg hat, so gelten doch im Kern für alle Menschen die gleichen Lebensgrundsätze: positives Denken, eine gesunde Lebensweise, ein positiver Umgang mit anderen Menschen und tägliche spirituelle Übungen.

Wir sollten auch ein Meister des äußeren Lebens werden, denn auch das ist wichtig. Ein gelungenes äußeres Leben kann zum Glück eines Menschen beitragen. Wir dürfen die Gewichtung in unserem Leben jedoch nicht vertauschen. Wenn wir uns nur um unser äußeres Glück kümmern und die Entwicklung unseres inneren Glücks vernachlässigen, werden wir nicht da ankommen, wo wir eigentlich hinwollen. Wir werden nicht das Glück in unserem Leben verwirklichen, das wir bei einem weisen Leben hätten erreichen können.

Bereits vor fünfzig Jahren erforschte der amerikanische Arzt John A. Schindler den Zusammenhang zwischen positivem Denken und Gesundheit. Er erkannte: "Wer positiv denkt, wird weniger oft krank. Und wenn er krank wird, wird er meistens schneller wieder gesund." Nach neueren wissenschaftlichen Untersuchungen haben negativ denkende Menschen ein neunmal höheres Gesundheitsrisiko. Sie werden neunmal öfter krank als positiv denkende Menschen.

In seinem Buch "Die Heilkraft des seelischen Gleichgewichts" (1954) rät Dr. Schindler: "Kontrolliere deine Gedanken. Bleibe in jeder Lebenslage gelassen. Bewahre Mut und Heiterkeit. Mache aus jeder Niederlage einen Sieg. Sei ein Lebenskünstler und ein Optimist." Darüber hinaus schreibt er: "Lebe vorwiegend als ein gebender Mensch. Der Gebende lebt glücklicher als der Nehmende. Wer der Welt gegenüber zum Gebenden wird, entdeckt die wahre Schönheit und Größe der Welt."
Was einen Menschen hauptsächlich daran hindert, auf einer tiefen Ebene glücklich zu sein, sind seine inneren Verspannungen. Sie rauben ihm seine Kraft, zerstören sein Wohlgefühl, beeinträchtigen seinen inneren Frieden und seine geistige Positivität. Ein in sich stark verspannter Mensch neigt zu negativen Gedanken. Die Liebe zu sich und seinen Mitmenschen ist blockiert.

Die inneren Verspannungen stammen häufig bereits aus der Kindheit. In einer verspannten Gesellschaft, die auf Leistungsdruck und Konkurrenzkampf aufgebaut ist, werden Verspannungen schon von den Eltern bei der Erziehung an ihre Kinder weitergegeben. Die Eltern leben ihre Ängste, Aggressionen und Genusssüchte und beeinflussen damit die seelische Entwicklung der Kinder. Viele kindliche Verspannungen kommen auch vom Fernsehen. Verspannungen in einem Menschen können aber auch durch große Stressereignisse oder durch einen Dauerstress in Beruf oder Partnerschaft entstehen.
Wenn innere Verspannungen aufgebaut werden können, können sie grundsätzlich wieder abgebaut werden. Das ist die gute Botschaft für alle verspannten Menschen. Die nicht so erfreuliche Botschaft ist, dass das ziemlich lange dauern kann. Der Aufbau der Verspannungen ist über viele Jahre entstanden. Wir brauchen deshalb auch meistens viele Jahre, um die Verspannungen wieder abzubauen, aber der Aufwand lohnt sich immer. Wir vermeiden dadurch viele Krankheiten im Alter und erhalten ein glückliches Leben voller Frieden, Kraft, Liebe und Freude.

Ein kluges Leben besteht darin, jeden Tag so viele Übungen zu machen, dass die inneren Verspannungen immer weniger werden. Wir sollten so leben, dass wir zum Licht und nicht zur Dunkelheit hinwachsen. Die meisten Menschen in der heutigen Zeit marschieren in die verkehrte Richtung. Sie leben egoistisch und gestresst. Sie bauen im Laufe des Lebens immer mehr Verspannungen auf. Sie enden im Burn-Out, in der Krankheit, Negativität und Depression.

Verspannungen können im Körper und im Geist sitzen. Grundsätzlich sind beide Bereiche miteinander verbunden. Damit wir uns umfassend von unseren inneren Verspannungen befreien, sollten wir Übungen für beide Bereiche praktizieren. Inneres Glück entsteht auf einer tiefen Ebene erst dann, wenn der Körper und der Geist von den Verspannungen gereinigt sind.

Gute Körperübungen sind Gehen, Radfahren, Schwimmen, Yoga und Meditation. Gute Geistesübungen sind die Visualisierung positiver Vorbilder, die Arbeit mit positiven Sätzen (Mantras) und die ständige Gedankenbeobachtung (positives Denken). Dabei wird jeder Mensch individuell herausfinden, welche Übungen persönlich optimal wirksam sind.